varChair

Produktdesign
Animation
Konzept zur Verwendung von Smart Materials im Möbeldesign

Aufgabe

Gestaltung eines Objektes als Requisite für den (fiktiven) Film „Der futurologische Kongress“ nach einem Buch von Stanislaw Lem. Das Objekt soll auf eine charmante – ironische – witzige – intelligente - verspielte Weise den Bezug zu einer seltsamen zukünftigen Welt schaffen.

Es ist im Idealfall damit ein Symbol für veränderte Formen der Interaktion und die zunehmende Intelligenz von Gegenständen, die uns zukünftig umgeben.

Ideenfindung

Welches Problem soll das Produkt lösen?

Das zu gestaltende Produkt spielt in der Zukunft. Deshalb war die zentrale Frage zu beginn der Ideenfindung welche Veränderungen und welche daraus resultierende Probleme es in Zukunft geben wird.

Fragen & Themenfelder

Was ist Zukunft und wie wird diese aussehen? Welche Probleme werden wir in Zukunft haben? Wie wird sich die Gesellschaft verändern? Zu Beginn habe ich mir einige Fragen gestellt und versucht, durch Kreuzung der Antworten, Ideen für Produkte zu finden.

Aus den Antworten der Fragen habe ich eine Menge interessanter Themenfelder generiert. Diese ermöglichten mir konkretere Fragen nach Produkten zu stellen.

Produkte & Auswahl

Aus den unterschiedlichen Themenfeldern wurden Produkte. Aus diesen konnte ich weitere Zusatzprodukte entwickeln, z.B. eine Smarte-Brille könnte eine Etui mit Ladefunktion brauchen.

Erste Skizzen halfen Ideen zu diskutieren und die Produkte auf Ihre Eignung für das Projekt zu testen. In der Diskussion und mit Hilfe des Briefings musste nun eine Auswahl nach den zuvor definierten Bewertungskriterien getroffen werden.

Konzeption

Auf die Arbeitswelt der Zukunft, wo wir vielleicht nicht mehr nur an einem fest definierten Arbeitsplatz arbeiten, gibt der varChair eine Antwort. Ein individualisierbares Möbel, das durch den Einsatz neuer Technologien zu einem praktischen Gegenstand des alltäglichen Gebrauchs der Zukunft wird.

Die Grundidee war definiert: Mein Produkt sollte also eine variable Stuhl-Tisch-Kombination werden, die mithilfe von Smart Materials sich den Gegebenheiten der Nutzer_innen ergonomisch anpasst.

Ausarbeitung & Vormodell

Nachdem die Idee definiert war, bin ich in der Ausarbeitung wieder in die Breite gegangen. Nach einigen theoretischen Skizzen und einigen Spielereien aus Papierstreifen bin ich relativ schnell dazu übergegangen ein Vormodell zu entwickeln. Gebaut habe ich dieses aus zwei lagen Steinpapier und Wellpappe (bzw. in einer zweiten Version Moosgummi) mit integrierten Kupferdrähten für die benötigte Formfestigkeit. Mit dem Modell konnte ich schnell die Grenzen der Grundform in unterschiedlichsten Varianten ausloten. Durch das Modell wurde ich auf grundlegende Problematiken, wie eine gleichbleibende Bodenpartie oder die Ausrichtung des Tisches aufmerksam. In Kombination mit einer Modellfigur konnte ich die Proportionen und verschiedene Körperhaltungen testen. Das Modell half bei der Präsentation meine Idee begreifbar zu machen und eröffnete neue interessante Perspektiven auf die skulpturale Form des Produkts.

Das Produkt

Funktion

Der varChair passt sich ergonomisch an die körperlichen Gegebenheiten der Benutzenden an. Er lässt verschiedene Sitz- und Liegemöglichkeiten zu. Nutzer_innen können Formvarianten wie die klassische Stuhl-Tisch-Kombination, die Rückenliege oder den Stehtisch aus der Favoritenliste auswählen. Sie können diese weiter verfeinern, auf ihre aktuellen Bedürfnisse anpassen speichern und teilen. So kann die nutzende Person, egal wo sie welchen varChair benutzt, ihre Lieblingsposition abrufen. Der Tischbereich ist zudem mit Energiefelder für induktives Laden elektronischer Endgeräte versehen.

Formsprache

Entstanden ist ein Produkt das durch seine skulpturale Form besticht. Die rechteckige Grundfläche wirkt durch das Verbiegen zu den verschiedenen Formvarianten sehr organisch. Die Optik ist grundsätzlich zeitlos, nur der Einsatz der Smart Materials lässt auf die 2030er Jahre schließen. Grundsätzlich unterliegt die Verformung den Gesetzen der C1-Stetigkeit. Die endgültige Ausprägung unterliegt jedoch komplett den individuellen wünschen der Benutzer_innen.